Psychotherapeutische Behandlung
Die auf der vorherigen Seite dargestellten Bausteine sind ebenso Bestandteil der psychotherapeutischen Behandlung von Angststörungen. Die Verhaltenstherapie ist hier die Methode der Wahl. In den meisten Fällen ist eine ambulante Psychotherapie ausreichend.
Eine teilstationäre oder stationäre Therapie in einer kinder- und jugendpsychiatrischen Klinik kann notwendig sein, wenn die Ängste sehr stark sind und sich immer mehr zuspitzen. Zum Beispiel, wenn ein Schulbesuch über längere Zeit gar nicht mehr möglich ist oder das Kind aus Angst sein Zimmer nicht mehr verlässt.
Die Behandlung einer Angststörung mit Medikamenten ist ausschließlich in Einzelfällen angebracht. Medikamente werden nur dann zusätzlich zu einer Psychotherapie in Erwägung gezogen, wenn sich die Therapie allein als nicht wirkungsvoll gezeigt hat. Bei der Anwendung von akut angstlindernden Medikamenten (so genannte Benzodiazepine) muss unbedingt das Risiko zur Entwicklung einer Substanzabhängigkeit beachtet werden.
Kriterien für eine notwendige professionelle Unterstützung
Zögern Sie nicht, die Ängste Ihres Kindes professionell abklären zu lassen und/oder sich psychotherapeutische Unterstützung zu suchen, wenn:
- Ihr Kind seit mehreren Monaten unter sehr starker Angst leidet oder starkes Vermeidungsverhalten zeigt,
- es deswegen seinen Alltag nicht mehr bewältigen kann,
- Ihr Kind oder seine Beziehungen zu anderen Familienmitgliedern sehr belastet sind.
Wenn Sie unsicher sind, ob die Ängste Ihres Kindes behandelt werden sollten, sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin. Oder Sie wenden sich an eine kinder- und jugendpsychiatrische Praxis zur genaueren Diagnostik und möglichen Behandlungsempfehlung. Weitere Anlaufstellen finden Sie hier.