Leistungsangst bei leistungsstarken Kindern
Leistungsangst kann auch leistungsstarke Kinder betreffen. Dann können Eltern oftmals nur schwer nachvollziehen, wieso ihr Kind Angst hat. Hier gilt zunächst: Aussagen wie „Du bist doch gut in der Schule! Ich verstehe das Problem nicht“ sind nicht hilfreich! Erinnern Sie sich? Angst wird zum Problem, wenn wir unrealistische, unbegründete oder „unnötige“ Befürchtungen in Bezug auf bestimmte Situationen haben. Deshalb ist die Angst auch so belastend.
Ihr Kind braucht bei Ängsten Ihr Verständnis. Am besten, Sie überlegen auch, was Ihr Kind jetzt braucht. Dies ist vermutlich keine Extra-Unterstützung beim Lernverhalten. Vielleicht hilft es Ihrem Kind, wenn Sie mit ihm hilfreiche Gedanken oder Entspannungstechniken einüben? Mehr hierzu erfahren Sie im nächsten Kapitel und in Modul 4.
Überforderung von außen – was tun?
Ein Gefühl der Überforderung kann auch von außen kommen. Manche Kinder sind z. B. durch unklare oder überfordernde Aufgabenstellungen in der Schule nicht in der Lage, Leistungen zu erbringen. Sie reagieren dann möglicherweise mit Angst und versuchen, die Situationen zu vermeiden oder sich zu verweigern. Sie sollten sich also zunächst gemeinsam die schulischen Inhalte anschauen und nachfragen: Was ist schwierig?
Was können Sie als Eltern bei Überforderung von „außen“ tun?
- Ermutigen Sie Ihr Kind zuerst zur selbstständigen Problemlösung und unterstützen Sie es hierbei. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, wie das Gespräch ablaufen könnte. Fragen Sie Ihr Kind: Wann kannst du gut mit deiner Lehrerin oder deinem Lehrer hierüber sprechen? Wie kannst du das Gespräch beginnen? Was kannst du sagen? Welches andere Kind könnte vielleicht auch mitkommen? Überlegen Sie sich gemeinsam Antworten.
- Womöglich gestalten sich die Gespräche mit der Lehrkraft schwierig oder Ihr Kind kann Ihre Hilfe anderweitig benötigen. Dann bieten Sie Ihre Unterstützung an: Wie kann ich dich (weiter) unterstützen? Überlegen Sie gemeinsam weitere Schritte.