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Familiencoach Kinderängste

Belastungsursachen

  • Univ.-Prof. a. D. Dr. sc. hum. Manfred Döpfner

    Es gibt eine Vielzahl an Ereignissen und Situationen, die von einem Kind als belastend empfunden werden können. Sie als Eltern können unmöglich alle Belastungen von Ihrem Kind fernhalten. Doch Sie können Ihr Kind für den Umgang mit Belastungen stärken!
    Wie dies geht, erfahren Sie von unserem Experten und seinen Kolleginnen im Zusatzmodul des Familiencoaches.

Lebensereignisse

Insbesondere Situationen, die selbst erlebt wurden, können Kinder stark belasten. So erleben Kinder die Trennung der Eltern, einen Schulwechsel oder Umzug, das Ende einer Freundschaft oder kleinere Unfälle möglicherweise als belastend. Ebenso fühlen sich Kinder oftmals durch Mobbing oder Streitigkeiten in der Familie emotional belastet.

  • Streitigkeiten mit Eltern, Geschwistern oder Freunden
  • Streitigkeiten der Eltern
  • Trennung der Eltern
  • Finanzielle Probleme der Familie
  • Mobbingerfahrungen in der Schule oder in der Freizeit
  • Beendigung einer Freundschaft oder einer Beziehung
  • Schulwechsel
  • Umzug
  • Einbruch
  • Feuer/Brand
  • Unfall
  • Tod einer nahestehenden Person
  • Eigene Erkrankung
  • Erkrankung einer nahestehenden Person

Mediale Inhalte

Neben Lebensereignissen können Belastungen bei Kindern durch Bilder, Videos oder Berichte von schrecklichen Ereignissen, z. B. im Fernsehen oder Internet, ausgelöst werden. Kinder können diese Inhalte selbst gesehen haben oder aber beispielsweise in Gesprächen auf dem Schulhof oder zwischen den Eltern davon erfahren haben.

Kinder können die Nachrichten von Krieg als sehr belastend empfinden. Es kann ihre Belastung zusätzlich steigern, wenn sie miterleben, dass auch ihre Eltern oder andere Bezugspersonen mit Sorge oder Angst auf solche oder ähnliche Nachrichten reagieren.

Viele ältere Kinder beschäftigen die Informationen und Diskussionen zum Klimawandel. Sie entwickeln möglicherweise Sorgen, mit denen sie allein nicht gut umgehen können.

Die Corona-Pandemie belastete viele Kinder gleich mehrfach: Medienberichte oder mitgehörte Gespräche enthielten schlechte oder alarmierende Botschaften. Zusätzlich waren die konkreten Erfahrungen und Bewältigungsstrategien in Familie und Umfeld sehr unterschiedlich. Viele belastende Ereignisse, darunter auch staatliche Pandemiemaßnahmen wie Schulschließungen oder Kontaktverbote, erlebten sie unmittelbar selbst.

Auf Video- und Bildplattformen wie YouTube, TikTok oder Instagram können Kinder mit emotional belastenden und möglicherweise verstörenden Inhalten konfrontiert werden. Viele dieser Inhalte sind nicht altersgemäß, wie z. B. Darstellungen von sexualisierten oder gewaltsamen Inhalten/Handlungen. Sie können dementsprechend von Kindern nicht richtig eingeordnet und verarbeitet werden.

Fiktionale Inhalte

Kinder können durch ausgedachte Geschichten mit gruseligen und/oder brutalen Inhalten, z. B. Horrorgeschichten oder -filme, emotional sehr belastet werden. Auch Computerspiele bzw. Spiele für diverse Konsolen mit aggressiven oder gewaltsamen Inhalten können Belastungen und Ängste auslösen, genauso wie Darstellungen von Pornografie und sexueller Gewalt.

Soziale Medien

Durch den zunehmenden Konsum sozialer Medien können Kinder früh mit schwierigen Inhalten in Kontakt kommen. Hierzu zählen die auf Messengern wie WhatsApp aufgetauchten Kettenbriefe. Diese drohen Kindern schlimme Konsequenzen für sich selbst und ihre Familien an, wenn sie nicht weitergeleitet werden. Ebenso kann der soziale Druck, der durch bestimmte Chatgruppen oder Internetplattformen an die Kinder herangetragen wird, Stress und Belastungen auslösen.