Sicherheit vermitteln
Nach einem belastenden Ereignis ist es besonders wichtig, dass Sie Ihrem Kind Sicherheit vermitteln. Dies ist auf vielen verschiedenen Wegen möglich, die sich auch dazu eignen, Ihr Kind vorbeugend zu stärken, mit belastenden Lebensereignissen umzugehen!
Sicherheit für Ihr Kind
Gefühle wie z. B. Traurigkeit, Wut oder Angst sind normale und gesunde Reaktionen auf Belastungserfahrungen. Ihrem Kind hilft es, wenn Sie diese Gefühle akzeptieren, z. B.: „Ich kann gut verstehen, dass dich dieses Erlebnis traurig macht.“ Falls notwendig, helfen Sie Ihrem Kind, seine Gefühle angemessen und auf eine Art und Weise auszudrücken, die ihm und anderen nicht weh tut, z. B. durch Worte oder gemalte Bilder.
Die gewohnten Routinen wie z. B. gemeinsame Essenszeiten oder feste Zubettgehzeiten stärken das Sicherheitsgefühl Ihres Kindes. Deswegen sollten Sie sie, wenn möglich, beibehalten oder wiederaufnehmen.
Ihrem Kind hilft es sehr, wenn Sie ihm zeigen, dass Sie für es da sind. Dies geht durch Worte (z. B.: „Mama ist für dich da.“) ebenso wie durch kleine Gesten (z. B. Umarmungen, über den Kopf streicheln).
Ihr Kind wird sicherer, wenn Sie in gemeinsamen Gesprächen immer wieder feststellen, dass das belastende Erlebnis tatsächlich vergangen ist. Auf die Unterschiede zwischen dem Geschehenen damals und dem Hier und Jetzt können Sie ab und zu hinweisen. Bei Belastungen durch z. B. Kriege oder Verbrechen, die nicht in Ihrer Nähe stattfinden, kann eine räumliche Einordnung helfen. Sie können gemeinsam nachschauen, dass es nicht in unmittelbarer Nähe passiert, z. B. die Entfernungen auf einer Stadt- oder Landkarte zeigen. Ist ein schreckliches Ereignis direkt in Ihrem Umfeld passiert, gibt es meist persönliche Ansprechpartner für seelische Gesundheit vor Ort.
Unsicherheit beinhaltet immer ein Gefühl von Hilf- oder Machtlosigkeit. Das Gefühl also, nichts tun oder verändern zu können. Auf unterschiedlichste Art und Weise können Sie und Ihr Kind aber doch etwas tun, und sei es auch nur im ganz Kleinen! Beispielsweise könnten Sie bei Kriegen oder Hungersnöten etwas spenden oder Sie unterstützen Neuankömmlinge aus Krisengebieten. Von Beten bis hin zu Besuchen von Demos – es gibt viele Möglichkeiten, Ohnmachtsgefühle zu bekämpfen.
Informationen und Wissen über negative Ereignisse können Ihr Kind beunruhigen – oder aber auch im Gegenteil: beruhigen. Dazu ist es jedoch wichtig, dass die Informationen altersangemessen vermittelt werden. Hierzu eignen sich kindgerechte Sendungen wie z. B. die Kindernachrichten logo! im ZDF. Weitere Seiten finden Sie im Kapitel „Angemessener Medienkonsum“.